Als wir nach mehr als zwei Stunden Busfahrt im Elsass ankamen, umwob ein dichter Nebel die Landschaft und ein anhaltender Regenschauer begleitete uns durch den gesamten Tag , ein passenderes Wetter hätte man sich kaum vorstellen können. Im Europäischen Zentrum der deportierten Widerstandskämpfer angekommen, wurden wir zunächst herzlich begrüßt. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und sahen uns in dem Zentrum zunächst einen kurzen Dokumentarfilm über das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler/Struthof an, der uns mit eindrücklichem Bild- und Videomaterial einen ersten Einblick über diesen Ort gab. Im Anschluss darauf ging es in den sogenannten ‚Kartoffelkeller‘, der von Häftlingen in mühseliger Arbeit errichtet wurde. Heute dient der Keller als Ausstellungsraum, in dem uns ein Zeitstrahl über die Zeit des Zweiten Weltkriegs und des so genannten „Dritten Reiches“ informierte. Auch eine Übersicht über verschiedene Konzentrationslager sahen wir uns an. Eine halbe Stunde verging und schon begaben wir uns in das eigentliche Konzentrationslager Struthof/ Natzweiler. Als sich die Tore des Lagers öffneten und wir in das, bis heute, stacheldrahtumzäunte Areal eintraten, herrschte direkt eine Atmosphäre, als würden wir eine komplett andere Welt betreten, da sofort jegliche Gespräche von einer nachdenklichen Stille unterbrochen wurden. Nahe bei einem Massengrab und zugleich Denkmal empfing uns die Fremdenführerin und führte uns Stück für Stück durch das Krematorium, die Baracken für das damalige Personal und ein Gebäude, das heutzutage als Ausstellungsraum dient. Dabei wurde uns alles erklärt und auf jede unserer Fragen wurde direkt eingegangen. Wenig später saßen wir wieder im Bus und machten uns auf den Weg zum Soldatenfriedhof in Bergheim. Dort angekommen liefen wir durch die Gräberreihen und manch einer fand auch seinen Nachnamen auf einem der Grabmale. Im Anschluss darauf wurde uns noch einiges über die Arbeit der Kriegsgräberfürsorge erzählt, sowie auch warum diese von solch essentieller Bedeutung ist. Mit den zahlreichen Eindrücken, die wir gesammelt haben und einem etwas flauen Gefühl im Magen verließen wir das Elsass und machten uns wieder auf den Heimweg.
An dieser Stelle möchte ich mich im Namen der Schüler- und Lehrerschaft noch einmal ganz herzlich bei der Stiftung Frieden und Gedenken bedanken, ohne die diese Fahrt gar nicht erst zustande gekommen wäre.
Bericht von Melanie Golder (10a)