Archiv der Kategorie: Geschichte

Neuigkeiten aus dem Fachbereich Geschichte.

Vortrag über Jüdische Lebenswelten

Am Dienstag, den 4. Juli besuchte Dr. Robert Ogman als promovierter Soziologe, Bildungsreferent der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und wissenschaftlicher Berater und Projektkoordinator „Jüdisch für alle – 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ im Rahmen eines Vortrags unsere Schule. Im Rahmen des Respect Coach-Programms am Gymnasium Engen sollten Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10 sowie der Kursstufe 1 für die Thematik des Antisemitismus, Judentum und Verschwörungserzählungen sensibilisiert und über jüdisches Leben in Deutschland aufgeklärt werden. Dr. Ogman wuchs in New York auf und hat selbst jüdische Wurzeln. Seine Erzählungen ließen nachempfinden, wie die Menschen die Flucht aus Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus erlebt haben. Zusätzlich erfuhren die Schülerinnen und Schüler, wie es ist, in der heutigen Zeit als gläubiger Jude in Deutschland zu leben.

Robert Ogman ging auf die Querdenkerszene ein, die abstruse Theorien als Narrativ nutze. Judenhass stehe aktuell verstärkt in Zusammenhang mit Corona-Protesten, was auf Überforderung und Kontrollverlust zurückzuführen sei. Die Gesellschaft werde zunehmend offener für „Fake News“, fühle sich einzigartig dadurch, im Besitz einer Wahrheit zu sein, die andere nicht zu begreifen scheinen. Dr. Ogman kritisierte das Querdenkermilieu und deren Sichtweise, wonach die Corona-Krise auf einer jüdischen Weltverschwörung basiere. Schon in der Vergangenheit existierten immer wieder antisemitische Verschwörungsmythen, wie zum Beispiel zur Zeit der Pestpogrome, als Juden die Schuld für das Auftreten von Seuchen gegeben wurde. Weiterhin ging Dr. Ogman auf die häufig falsch genutzte Begrifflichkeit des Zionismus ein: Die historischen Zionisten stellten eine Gruppe von jüdischen Intellektuellen dar, die sich für eine Rückkehr europäischer und amerikanischer Juden nach Israel stark machten. Sie seien ganz sicher jedoch keine jüdische Weltelite, die europäische Politik und Wirtschaft beeinflussten.

Der Vortrag sollte der Schulgemeinschaft die Möglichkeit eröffnen, in eine andere Lebenswelt und Lebensrealität einzutauchen, zu einem Perspektivwechsel führen und deutlich machen, wie wichtig politische Partizipation und Teilhabe in einer demokratischen Gesellschaft sind.

Wir bedanken uns bei Herrn Dr. Ogman für den Besuch und den sehr eindrücklichen Vortrag.

Stolpersteine als Mahnmale gegen das vERGESSEN

Die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig sollen als Mahnmale an die Schicksale der Menschen erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert oder vertrieben wurden. Auch in Engen sowie in den Ortsteilen Anselfingen und Neuhausen gibt es Spuren in das dunkelste Kapitel der Geschichte Deutschlands.

Am vergangenen Sonntag, den 19. März verlegte der Künstler den ersten Gedenkstein in Engen auf dem Marktplatz, bereits 1992 hatte er diese Aktion in Köln begonnen. Die würdevolle Veranstaltung wurde vom Leistungskurs Geschichte des Gymnasiums Engen, SchülerInnen der Klasse 10b und einigen Musikern mitgestaltet. Die SchülerInnen hatten die Biographien der sieben BürgerInnen, denen die Stolpersteine gewidmet sind, aufgearbeitet.

„Damit sich diese Geschichte nicht wiederholt, müssen wir gemeinsam gegen Unrecht vorgehen und dafür sorgen, dass diese Schicksale nicht in Vergessenheit geraten.“
(Johannes Moser, Bürgermeister der Stadt Engen)

Engener Gymnasiasten besuchen ehemaliges Konzentrationslager Natzweiler-Struthof

Nachdem zuletzt die Möglichkeiten außerunterrichtlicher Aktivitäten stark eingeschränkt waren, konnten am 19. Oktober Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums nach einem Jahr Pause wieder das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof und die Kriegsgräberstätte in Bergheim (Elsass) besuchen.

Zwischen 1941 und 1944 diente das Lager als Arbeitslager für die NS-Kriegsindustrie. Der KZ-Komplex um Natzweiler-Struthof umfasste annähernd 70 Außenlager, die sich auf beiden Seiten des Rheins befanden. Von den ca. 52.000 Deportierten des KZ Natzweiler-Struthof waren nur ca. 17.000 im Stammlager inhaftiert. Die verbleibenden 35.000 Deportierten wurden auf die Außenlager verteilt. Das KZ Natzweiler-Struthof war eines der mörderischsten Lager des NS-Systems. Fast 22.000 Deportierte sind dem Hauptlager oder den Außenlagern des KZ-Komplexes zum Opfer gefallen. Neben harter Arbeit und Mangelernährung führten auch die medizinischen Experimente an den Gefangenen durch nationalsozialistische Professoren der „Reichsuniversität“ Straßburg häufig zum Tod. Die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse erhielten vor Ort eine eindrückliche Führung.

Anschließend folgte ein kurzer Abstecher zur Kriegsgräberstätte in Bergheim, wo 5309 Kriegstote bestattet sind. Die meisten von ihnen deutsche Soldaten, die 1944/ 45 bei Kämpfen im südlichen Elsass gefallen sind. Es finden sich aber auch zivile Opfer auf dem Friedhof, das jüngste ein 6jähriges Mädchen. Hier informierte der Bildungspartner des Gymnasiums, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., über die wichtige und aktuelle Arbeit des Volksbundes: das Pflegen und Neueinrichten von Kriegsgräberstätten als Mahnmahle gegen die Sinnlosigkeit des Krieges und für den Frieden. Der Volksbund bereut in 46 Staaten 832 Kriegsgräberstätten mit über 2,8 Millionen Kriegstoten. Noch heute werden weltweit jährlich ca. 25.000 Opfer des ersten oder zweiten Weltkrieges geborgen, identifiziert und bestattet. Darüber hinaus organisiert der Volksbund auch internationale Jugendbewegungen und engagiert sich für Geschichts- und Friedensbildung junger Menschen.  Auch jährliche Bildungsfahrt des Gymnasiums nach Struthof-Natzweiler und Bergheim wird finanziell Unterstützt durch den Volksbund und die Stiftung „Gedenken und Frieden.

Auf der zentralen Gedenkfeier des Landes Baden-Württemberg zum Volkstrauertag am 14. November werden Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums von ihren Eindrücken berichten.

Engener Gymnasiasten gestalten Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Stuttgart

Gegen das Vergessen – für eine friedliche Zukunft

Als am 17. November im „Neuen Schloss“ in Stuttgart die zentrale Gedenkfeier des Landes Baden-Württemberg zum Volkstrauertag feierlich begangen wurde, waren auch einige Gymnasiasten aus Engen aktiv daran beteiligt. Auf Einladung des Bildungspartners des Gymnasiums, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., konnten die Schülerinnen und Schüler im festlichen „weißen Saal“ des Neuen Schlosses vor illustren Gästen ein Theaterstück aufführen. Sie erzählten darin die wahre (!) Geschichte einer gelben Tasche, die vor ein paar Monaten von einer Lehrerin des Gymnasiums zufällig im Müll entdeckt wurde. Der Inhalt der Tasche entpuppte sich als wahrer Schatz für den Geschichtsunterricht und gegen das Vergessen: Feldpostbriefe eines deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg, die von der verblendeten Begeisterung für den Nationalsozialismus bis hin zum Tod des Soldaten eindrücklich Zeugnis geben. Die Schülerinnen und Schüler zitierten aus den Briefen und führten so berührend vor Augen, wie sinnlos blinder Nationalismus und Gewalt zwischen den Völkern ist. Die Botschaft war klar: „Ich hoffe, dass es nie wieder zu einem Weltkrieg kommt. Wenn ich einmal Kinder habe, will ich, dass sie in Frieden aufwachsen.“

Dass dafür aktiver Einsatz gegen Krieg und Gewalt und für den Frieden notwendig ist, dafür steht auch die Jugendarbeit des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V.. Guido Wolf,  Landesvorsitzender der Dt. Kriegsgräberfürsorge und Landesminister für Justiz und Europa, ließ es sich nicht nehmen, im Anschluss an die Veranstaltung mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen um ihnen persönlich für ihren Einsatz zu danken. Zuvor hatte der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt Ulm, Ivo Gönner, in seiner Festrede die anwesenden Gäste, insbesondere die Jugend, gemahnt, wachsam zu bleiben „wenn in unserem Land Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern angegriffen und beleidigt werden, wenn diese Menschen zum Teil gejagt und verfolgt oder gar getötet werden.“

Für die Jugendlichen des Gymnasiums war die Fahrt nach Stuttgart ein eindrückliches Erlebnis, über das abends auch in „SWR aktuell“ im Fernsehen berichtet wurde (Den Fernsehbericht finden Sie aktuell noch in der ARD Mediathek).

Zehntklässler im ehemaligen Konzentrationslager „Struthof“ und auf der Kriegsgräberstätte Bergheim

Bereits zum 9. Mal besuchten die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10 am 09. Oktober 2019 das ehemalige Konzentrationslager „Struthof“ in Natzweiler (Elsass) und die Kriegsgräberstätte Bergheim.

Im Geschichtsunterricht der neunten Klassen waren die grundlegenden Kenntnisse zum Nationalsozialismus vermittelt worden. Daran anknüpfend steht in Klasse 10 die Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Gewaltverbrechen im Bildungsplan des Religions- und Ethikunterrichts. Eine Woche vor Beginn der Fahrt erfolgte die konkrete Vorarbeit in Kooperation mit dem „Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V.“, einem der Bildungspartner des Gymnasiums Engen. Mit seiner Jugendarbeit verbindet der Volksbund das Ziel, junge Menschen an die Gräber der Opfer von Krieg und Gewalt zu führen und sie für die Folgen von Krieg und Gewalt zu sensibilisieren. Neben drei Lehrerinnen des Gymnasiums wurden die Engener Schüler daher auch von dem Bildungsreferenten des Volksbundes, Sebastian Steinebach, engagiert begleitet.

Nachdem am historischen Geschehensort in Natzweiler/ Struthof die Schrecken der Zeit des Nationalsozialismus klar geworden waren, recherchierten die Jugendlichen auf der Kriegsgräberstätte Bergheim (5.309 Kriegstote liegen dort begraben) im Namens- und Besucherbuch. Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion zur Frage, ob und inwieweit heute noch eine Erinnerung an die Kriegszeiten notwendig ist.

Einige der beteiligten Schülerinnen und Schüler werden am Volkstrauertag die Eindrücke ihres Besuchs und ihrer Beschäftigung mit Soldatenschicksalen des Ersten Weltkrieges auf der zentralen Gedenkfeier des Landes Baden-Württemberg zum Volkstrauertag am 17.11. im Weißen Schloss in Stuttgart präsentieren.

Durch Fahrten dieser Art wird nicht nur zum Nachdenken angeregt, sondern auch das geschichtliche Interesse von Teilnehmenden geweckt. Finanzielle Zuschüsse der „Stiftung Gedenken und Frieden“ des Volksbundes und des Landesjugendplanes Baden-Württemberg ermöglichten diese wichtige Exkursion.

Besuch auf dem „Menschenfresserberg“

Es war Geschichte zum Anfassen, die der 4stündige Geschichtskurs des Gymnasiums am vergangenen Dienstag erlebte. Bei strahlendem Sonnenschein gingen die Schülerinnen und Schüler unter der fachkundigen Führung von Sebastian Steinebach, Bildungsreferent des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V., durch die Schützengräben des Ersten Weltkrieges am Hartmannswillerkopf (Elsass), in denen ca. 30.000 deutsche und französische Soldaten ihr Leben ließen. Vier Jahre lang lagen deutsche und französische Truppen in den Schützengräben auf dem Hartmannswillerkopf und versuchten die Bergkuppe (957 m.ü.M.) zu erobern. Teilweise näherten sich die Schützengräben der verfeindeten Armeen bis auf 15 Meter an. Der Gegner bekam so ein Gesicht – und blieb dennoch ein tödlicher Feind. Militärisch war der Berg eher von geringer Bedeutung und wechselte in den Kriegsjahren vier Mal den Besitzer – aber sein Gipfel bietet noch heute einen kolossalen Ausblick auf das Rheinland.

Die vier Kriegsjahre hinterließen bis heute noch sichtbare Spuren des Krieges. Mannshohe Schützengräben, Versorgungstunnel, Bunkeranlagen, Aussichtsposten, Stacheldrahtverhaue und Granattrichter sind stumme Zeugen eines sinnlosen Krieges, welche die Schülerinnen und Schüler sichtbar beeindruckten. Bereits am 3. August 2014, dem 100. Jahrestag der Kriegserklärung Deutschlands an Frankreich waren Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Engen dabei, als die damaligen Präsidenten François Hollande (Frankreich) und Joachim Gauck (Deutschland) den Grundstein für eine deutsch-französische Gedenkstätte legten. Es war der Irrglaube an die Überlegenheit der eigenen Nation über andere Nationen, der damals die europäischen Großmächte gegeneinander aufbrachte. Dass heute deutsche und französische Jugendliche gemeinsam der Schrecken des Krieges gedenken, ist ein wichtiges Zeichen der Versöhnung.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist nicht nur einer der großen humanitären Verbände Deutschlands, sondern die einzige Kriegsgräberorganisation weltweit mit einer eigenen Jugend- und Schularbeit. Mit der Jugendarbeit verbindet der Volksbund das Ziel, junge Menschen an die Gräber der Opfer von Krieg und Gewalt zu führen und sie für die Folgen von Krieg und Gewalt zu sensibilisieren. Seit vielen Jahren ist der Volksbund ein enger Bildungspartner des Gymnasiums, begleitet und organisiert die jährliche Bildungsfahrt der 10. Klassen ins ehemalige KZ Struthof-Natzweiler und hat die Exkursion des Geschichtskurses an den Hartmannswillerkopf für den Geschichtskurs finanziert und fachkundig geleitet. Die wertvolle Arbeit für den Frieden wird durch Spenden finanziert, die unter anderem im Rahmen der Haus- und Straßensammlung zusammen getragen werden.

Engener Schülerinnen und Schüler besuchten das ehemalige Konzentrationslager „Struthof“ in Natzweiler und auf die Kriegsgräberstätte Bergheim

Am 15. Oktober besuchten die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse das ehemalige Konzentrationslager „Struthof“ in Natzweiler die Kriegsgräberstätte Bergheim.
Nachdenklich waren die Schülerinnen und Schüler bereits am nachgebauten Eingangstor des ehemaligen Arbeitslagers, das damals durch doppelten Draht und einen 2 Meter breiten „Todesstreifen“ gesichert war und noch heute so nachempfunden dasteht.

Nach der Führung durch die ehemaligen Gefangenenbaracke, in der heute Bilder, Karten, Erläuterungen zum Lagerleben und Originale zu finden sind, begaben sich die Gruppen zur Gefängnis- und Krematoriums-Baracke, wo die Authentizität dieses Ortes durch ausgestellte Schuhe von Gefangenen und den Krematoriums-Ofen noch sehr stark zu spüren ist. Nach der Führung konnten die Jugendlichen das zuvor Gehörte beim Rundgang durch den „Kartoffelkeller“ noch einmal nachlesen. Dieser Keller musste zwischen 1941 und 1944 von Gefangenen gebaut werden, um durch viel zu harte Arbeit und schlechtes, weniges Essen ihren Willen zu brechen. Wer zu langsam arbeitete, wurde von bissigen Schäferhunden angetrieben.

Mit diesen Eindrücken ging es weiter auf die deutsche Kriegsgräberstätte nach Bergheim, wo Bildungsreferent Sebastian Steinebach vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Erläuterungen zu diesem ebenfalls beeindruckenden Ort machte und Fragen der Schülerinnen und Schüler beantwortete. Besonders interessierte die Jugendlichen das Namensbuch, in dem sie nach ihren Familiennamen und den Namen von Freunden und Nachbarn suchen konnten.

Einige der beteiligten Schülerinnen und Schüler werden am Volkstrauertag die Eindrücke ihres Besuchs und ihrer Beschäftigung mit Soldatenschicksalen des Ersten Weltkrieges auf einer Gedenkfeier in Bergheim (Frankreich) vortragen.
Durch Fahrten dieser Art wird nicht nur zum Nachdenken angeregt, sondern auch das geschichtliche Interesse von Teilnehmenden geweckt. Finanzielle Zuschüsse der „Stiftung Gedenken und Frieden“ des Volksbundes und des Landesjugendplanes Baden-Württemberg ermöglichten diese wichtige Exkursion.

Friedensfahrt der 10b ins Elsass mit unserem Bildungspartner

Auf Initiative unseres Bildungspartners, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., besuchte die 10b an diesem Donnerstag den deutschen Soldatenfriedhof in Illfurth (Elsass) und den französischen Soldatenfriedhof in Mulhouse.

Gemeinsam mit zwei französischen Klassen verlasen unsere Schülerinnen und Schüler deutsche und französische Feldpostbriefe aus dem Ersten Weltkrieg und gedachten der Toten des vor 100 Jahren zu Ende gegangenen Krieges. In Illfurth besuchte die deutsch-französische Schülergruppen auch das Grab des ersten deutschen gefallen deutschen Soldaten des Ersten Weltkrieges, Albert Mayer.
Inhaltlich vorbereitet wurde die Bildungsfahrt durch Sebastian Steinebach, den Bildungsreferenten unseres Bildungspartners, der die Klasse vor einer Woche in vier Unterrichtsstunden besucht hatte.

Wichtigster Anlass der Fahrt ins Elsass war jedoch nicht der Blick zurück und das Gedenken an den Ersten Weltkrieg. Gemeinsam mit den französischen Jugendlichen pflanzten unsere Schülerinnen und Schüler in Illfurth und Mulhouse jeweils einen Baum der Erinnerung und der Hoffnung auf eine gemeinsame, europäische Zukunft, deren Gestaltung in den Händen unseren Schülerinnen und Schüler liegt.

Stadtführung durch das mittelalterliche Engen

Gegen 09:05 liefen wir los in Richtung Stadtpark, dort trafen wir auf Herrn Kramer dem Stadtarchivar von Engen. Dieser führte uns dann in der 3. und 4. Stunde durch Engen und zeigte  uns wie die mittelalterliche Stadt aufgebaut war.

Zuerst bekamen wir einen Plan vom mittelalterlichen Engen. Gemeinsam analysierten wir die Unterschiede zur heutigen Stadt Engen. Aufffallend war besonders die große und hohe Stadtmauer, die noch heute teilweise existiert. Ein weitere Unterschiede zum heutigen Engen war der Platz des heutigen Einkaufladens Kick, an dem früher eine Kirche stand, man fand dort Knochen die ebenso auf einen Friedhof hinwiesen.

Als wir die meisten Unterschiede aufgezählt hatten, liefen wir weiter in das Stadtinnere, vorbei an der alten Post , der Kirche bis hin zumRathaus.

Am Rathaus angekommen zeigte uns Herr Kramer den alten Ratssaal der heutzutage Gemeindesaal heißt und schenkte  uns schenkte uns Einblicke über das alte und das neue Rathaus.

Nachdem wir das Rathaus besichtigt hatten liefen wir weiter durch ein paar enge Gassen zu zwei Wachtürmen und zur Hochwacht. Diese war ein wichtiger Teil des Schutzes von Engen. Über die Hochwacht konnte sich Engen in Notfällen  über Signale mit anderen Städten oder Burgen verständigen.

Nach der Hochwacht ging es dann weiter zum Krenkinger Schloss, welches früher seinen eigenen Schutzbezirk hatte und heute als Polizeichwache und Noteriat dient. Neben dem Krenkinger Schloss war die Kornkammer. In dieser wurden Steuern in Form von Geldern oder auch Lebensmitteln abgegeben.

Weiter ging es dann zum Frauenkloster St. Wolfgang, welches 1802 aufgegeben wurde und jetzt als städtisches Museum und Kindergarten dient.

Unsere nächste Station war der Marktplatz, hier endete auch unsere Führung.

Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Kramer für die schöne Zeitreise in das mittelalterliche Engen!

Bericht von Jakob Binder (7c)

Exkursion zum Konzentrationslager Natzweiler/Struthof – November 2017

Als wir nach mehr als zwei Stunden Busfahrt im Elsass ankamen, umwob ein dichter Nebel die Landschaft und ein anhaltender Regenschauer begleitete uns durch den gesamten Tag , ein passenderes Wetter hätte man sich kaum vorstellen können. Im Europäischen Zentrum der deportierten Widerstandskämpfer angekommen, wurden wir zunächst herzlich begrüßt. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und sahen uns in dem Zentrum zunächst einen kurzen Dokumentarfilm über das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler/Struthof an, der uns mit eindrücklichem Bild- und Videomaterial einen ersten Einblick über diesen Ort gab. Im Anschluss darauf ging es in den sogenannten ‚Kartoffelkeller‘, der von Häftlingen in mühseliger Arbeit errichtet wurde. Heute dient der Keller als Ausstellungsraum, in dem uns ein Zeitstrahl über die Zeit des Zweiten Weltkriegs und des so genannten „Dritten Reiches“ informierte. Auch eine Übersicht über verschiedene Konzentrationslager sahen wir uns an. Eine halbe Stunde verging und schon begaben wir uns in das eigentliche Konzentrationslager Struthof/ Natzweiler. Als sich die Tore des Lagers öffneten und wir in das, bis heute, stacheldrahtumzäunte Areal eintraten, herrschte direkt eine Atmosphäre, als würden wir eine komplett andere Welt betreten, da sofort jegliche Gespräche von einer nachdenklichen Stille unterbrochen wurden. Nahe bei einem Massengrab und zugleich Denkmal empfing uns die Fremdenführerin und führte uns Stück für Stück durch das Krematorium, die Baracken für das damalige Personal und ein Gebäude, das heutzutage als Ausstellungsraum dient. Dabei wurde uns alles erklärt und auf jede unserer Fragen wurde direkt eingegangen. Wenig später saßen wir wieder im Bus und machten uns auf den Weg zum Soldatenfriedhof in Bergheim. Dort angekommen liefen wir durch die Gräberreihen und manch einer fand auch seinen Nachnamen auf einem der Grabmale. Im Anschluss darauf wurde uns noch einiges über die Arbeit der Kriegsgräberfürsorge erzählt, sowie auch warum diese von solch essentieller Bedeutung ist. Mit den zahlreichen Eindrücken, die wir gesammelt haben und einem etwas flauen Gefühl im Magen verließen wir das Elsass und machten uns wieder auf den Heimweg.

An dieser Stelle möchte ich mich im Namen der Schüler- und Lehrerschaft noch einmal ganz herzlich bei der Stiftung Frieden und Gedenken bedanken, ohne die diese Fahrt gar nicht erst zustande gekommen wäre.

Bericht von Melanie Golder (10a)