In einem spannenden Projekt, das die Klassen 6a und 6c des Gymnasiums Engens erarbeitet haben, erhielten die Schülerinnen und Schüler faszinierende Einblicke in vergangene Zeiten. In Gesprächen mit ihren Zeitzeugen, die von ihren Erlebnissen und ihrem Leben berichteten, konnten die Schülerinnen und Schüler die Vergangenheit erforschen und herausfinden, wie wichtig Zeitzeugen sind. Dabei überlegten sich die Schülerinnen und Schüler selbstständig eine „Forschungsfrage“ und schlüpften in die Rolle eines Historikers. Es wurde zum Beispiel das Schulleben der Großeltern oder das Leben in der DDR, aber auch die Entwicklung des Handballspiels untersucht. Gemeinsam mit Frau Maier-Hagen von der Stadtbibliothek Engen und der Geschichtslehrerin Kerstin Lang erstellte die Klasse 6c eine Ausstellung mit einigen Ergebnissen, die nun in den Schaufenstern der Bibliothek zu entdecken sind.
Studienfahrt ins ehemalige KZ Natzweiler-Struthof und nach Niederbronn-les-Bains
Am
Morgen des 20.11.2023 machten sich die drei 10. Klassen des
Gymnasiums Engen auf den Weg ins Elsass. Nach der dreistündigen
Fahrt kamen sie schließlich an der Jugendbegegnungsstätte Albert
Schweitzer in Niederbronn-les-Bains an, welche direkt an die
Kriegsgräberstätte anschließt.
Nach der Ankunft wurden sie von den Leitern willkommen geheißen, bevor sie die Zimmer beziehen durften. Der Nachmittag war mit einem strengen Programm gefüllt: Es enthielt eine Führung über den Soldatenfriedhof, bei dem die Schüler zunächst eine Auffrischung über den Zweiten Weltkrieg in dieser Region aus der Sicht der Soldaten bekamen. Daraufhin wurde ein Workshop angeboten, bei dem sich alle entweder mit Abschiedsbriefen von Soldaten an ihre Angehörigen oder mit konkreten Akten zu Einzelschicksalen beschäftigten. Anschließend konnten sie durch die Besucherbücher internationaler Gedenkstätten blättern. In Erinnerung geblieben ist hier vor allem der Kontrast zwischen kontroversen Einträgen und Anteilnahmen. Die Schüler haben, trotz des strengen Zeitplans, gut mitgezogen und blieben konzentriert und respektvoll. Nichtsdestotrotz waren alle sehr glücklich über das Abendessen. Die Schüler ließen den Abend mit Tischtennis, Tischkicker, Kartenspielen und netten Gesprächen ausklingen, wobei die Stufengemeinschaft und das gesamte Miteinander gestärkt wurde.
Der nächste Morgen begann mit einem stärkenden Frühstück. Alle waren rechtzeitig fertig und saßen pünktlich im Bus, um die Reise nach Natzweiler-Struthof anzutreten, wo sie nach einer Stunde ankamen. Hier wurde die Stufe in die zwei Geschichtskurse aufgeteilt. Die erste Gruppe begann mit einer Führung durch das gesamte Konzentrationslager, während die zweite Gruppe sich im Besucherzentrum umsehen durfte. Die Führung beinhaltete einen Einblick in die noch sehr gut erhaltenen Baracken, in denen die Kriegsgefangenen untergebracht waren. Es waren die Betten, die Waschbecken und Überreste der Toiletten erhalten. Durch die gute Darstellung der Umstände konnten sie sich gut in das tragische Leben der Häftlinge hineinversetzen. Auch wenn das Arbeitslager Natzweiler-Struthof nicht zu den größten Konzentrationslagern gehörte, war es erschreckend, wie viele Häftlinge dort ihr Leben lassen mussten. Die Gruppe, die sich im Besucherzentrum umsehen durfte, konnte sowohl etwas über das Leben einiger Häftlinge des Lagers erfahren als auch mit interaktiven Karten über das Konzentrationslager arbeiten. In einem separaten Raum lief ein Film, der die Besucher über den Aufbau, die Lebensbedingungen der Inhaftierten und das Ende des Lagers informierte. Im Untergeschoss des Zentrums befand sich ein Rundgang, der den gesamten Ablauf des Krieges kurz schilderte und die wesentlichen Punkte zusammenfasste.
Nach einiger Zeit auf dem Gelände des Arbeitslagers machte sich die gesamte Gruppe wieder auf den Weg nach Engen. Abschließend lässt sich sagen, dass der Ausflug ein voller Erfolg war, da er den Schülern nicht nur einen sehr realitätsnahen Einblick in das Leben während dem Krieg geboten, sondern auch das gesamte Miteinander der Klassen gestärkt hat, was vor allem im Blick auf die Kursstufe sehr wertvoll ist.
Die Fahrt wurde finanziell unterstützt von unserem Bildungspartner, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
Die
Klasse 7b besuchte am
4. Oktober 2023
die
Sonderausstellung
„Gladiatoren
– Helden des Kolosseums“
im
Archäologischen
Landesmuseum
in Konstanz. Auf
einer Führung lernten wir viel über
Gladiatoren und deren Kämpfe. Wir haben uns
Skulpturen,
Leinwände, Gemälde und auch
Ausrüstungen angesehen.
Am Ende durften wir die Ausrüstungen sogar selbst ausprobieren,
Helme
und Schwerter tragen. Unserer Klasse hat dieser Tag sehr gut
gefallen. Wir danken Frau Schloßmann
und Herrn Meiers ganz herzlich.
Am Dienstag, den 4. Juli besuchte Dr. Robert Ogman als promovierter Soziologe, Bildungsreferent der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und wissenschaftlicher Berater und Projektkoordinator „Jüdisch für alle – 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ im Rahmen eines Vortrags unsere Schule. Im Rahmen des Respect Coach-Programms am Gymnasium Engen sollten Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10 sowie der Kursstufe 1 für die Thematik des Antisemitismus, Judentum und Verschwörungserzählungen sensibilisiert und über jüdisches Leben in Deutschland aufgeklärt werden. Dr. Ogman wuchs in New York auf und hat selbst jüdische Wurzeln. Seine Erzählungen ließen nachempfinden, wie die Menschen die Flucht aus Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus erlebt haben. Zusätzlich erfuhren die Schülerinnen und Schüler, wie es ist, in der heutigen Zeit als gläubiger Jude in Deutschland zu leben.
Robert Ogman ging auf die Querdenkerszene ein, die abstruse Theorien als Narrativ nutze. Judenhass stehe aktuell verstärkt in Zusammenhang mit Corona-Protesten, was auf Überforderung und Kontrollverlust zurückzuführen sei. Die Gesellschaft werde zunehmend offener für „Fake News“, fühle sich einzigartig dadurch, im Besitz einer Wahrheit zu sein, die andere nicht zu begreifen scheinen. Dr. Ogman kritisierte das Querdenkermilieu und deren Sichtweise, wonach die Corona-Krise auf einer jüdischen Weltverschwörung basiere. Schon in der Vergangenheit existierten immer wieder antisemitische Verschwörungsmythen, wie zum Beispiel zur Zeit der Pestpogrome, als Juden die Schuld für das Auftreten von Seuchen gegeben wurde. Weiterhin ging Dr. Ogman auf die häufig falsch genutzte Begrifflichkeit des Zionismus ein: Die historischen Zionisten stellten eine Gruppe von jüdischen Intellektuellen dar, die sich für eine Rückkehr europäischer und amerikanischer Juden nach Israel stark machten. Sie seien ganz sicher jedoch keine jüdische Weltelite, die europäische Politik und Wirtschaft beeinflussten.
Der Vortrag sollte der Schulgemeinschaft die Möglichkeit eröffnen, in eine andere Lebenswelt und Lebensrealität einzutauchen, zu einem Perspektivwechsel führen und deutlich machen, wie wichtig politische Partizipation und Teilhabe in einer demokratischen Gesellschaft sind.
Wir bedanken uns bei Herrn Dr. Ogman für den Besuch und den sehr eindrücklichen Vortrag.
Die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig sollen als Mahnmale an die Schicksale der Menschen erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert oder vertrieben wurden. Auch in Engen sowie in den Ortsteilen Anselfingen und Neuhausen gibt es Spuren in das dunkelste Kapitel der Geschichte Deutschlands.
Am vergangenen Sonntag, den 19. März verlegte der Künstler den ersten Gedenkstein in Engen auf dem Marktplatz, bereits 1992 hatte er diese Aktion in Köln begonnen. Die würdevolle Veranstaltung wurde vom Leistungskurs Geschichte des Gymnasiums Engen, SchülerInnen der Klasse 10b und einigen Musikern mitgestaltet. Die SchülerInnen hatten die Biographien der sieben BürgerInnen, denen die Stolpersteine gewidmet sind, aufgearbeitet.
„Damit sich diese Geschichte nicht wiederholt, müssen wir gemeinsam gegen Unrecht vorgehen und dafür sorgen, dass diese Schicksale nicht in Vergessenheit geraten.“ (Johannes Moser, Bürgermeister der Stadt Engen)
Nachdem zuletzt die Möglichkeiten
außerunterrichtlicher Aktivitäten stark eingeschränkt waren, konnten am 19.
Oktober Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums nach einem Jahr Pause wieder
das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof und die Kriegsgräberstätte
in Bergheim (Elsass) besuchen.
Zwischen 1941 und 1944 diente das
Lager als Arbeitslager für die NS-Kriegsindustrie. Der KZ-Komplex um
Natzweiler-Struthof umfasste annähernd 70 Außenlager, die sich auf beiden
Seiten des Rheins befanden. Von den ca. 52.000 Deportierten des KZ
Natzweiler-Struthof waren nur ca. 17.000 im Stammlager inhaftiert. Die
verbleibenden 35.000 Deportierten wurden auf die Außenlager verteilt. Das KZ
Natzweiler-Struthof war eines der mörderischsten Lager des NS-Systems. Fast 22.000
Deportierte sind dem Hauptlager oder den Außenlagern des KZ-Komplexes zum Opfer
gefallen. Neben harter Arbeit und Mangelernährung führten auch die
medizinischen Experimente an den Gefangenen durch nationalsozialistische
Professoren der „Reichsuniversität“ Straßburg häufig zum Tod. Die Schülerinnen
und Schüler der 10. Klasse erhielten vor Ort eine eindrückliche Führung.
Anschließend folgte ein kurzer
Abstecher zur Kriegsgräberstätte in Bergheim, wo 5309 Kriegstote bestattet
sind. Die meisten von ihnen deutsche Soldaten, die 1944/ 45 bei Kämpfen im
südlichen Elsass gefallen sind. Es finden sich aber auch zivile Opfer auf dem
Friedhof, das jüngste ein 6jähriges Mädchen. Hier informierte der
Bildungspartner des Gymnasiums, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
e.V., über die wichtige und aktuelle Arbeit des Volksbundes: das Pflegen und
Neueinrichten von Kriegsgräberstätten als Mahnmahle gegen die Sinnlosigkeit des
Krieges und für den Frieden. Der Volksbund bereut in 46 Staaten 832
Kriegsgräberstätten mit über 2,8 Millionen Kriegstoten. Noch heute werden
weltweit jährlich ca. 25.000 Opfer des ersten oder zweiten Weltkrieges
geborgen, identifiziert und bestattet. Darüber hinaus organisiert der Volksbund
auch internationale Jugendbewegungen und engagiert sich für Geschichts- und
Friedensbildung junger Menschen. Auch
jährliche Bildungsfahrt des Gymnasiums nach Struthof-Natzweiler und Bergheim
wird finanziell Unterstützt durch den Volksbund und die Stiftung „Gedenken und
Frieden.
Auf der zentralen Gedenkfeier des Landes Baden-Württemberg zum Volkstrauertag am 14. November werden Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums von ihren Eindrücken berichten.
Als am 17. November im „Neuen Schloss“ in Stuttgart die zentrale Gedenkfeier des Landes Baden-Württemberg zum Volkstrauertag feierlich begangen wurde, waren auch einige Gymnasiasten aus Engen aktiv daran beteiligt. Auf Einladung des Bildungspartners des Gymnasiums, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., konnten die Schülerinnen und Schüler im festlichen „weißen Saal“ des Neuen Schlosses vor illustren Gästen ein Theaterstück aufführen. Sie erzählten darin die wahre (!) Geschichte einer gelben Tasche, die vor ein paar Monaten von einer Lehrerin des Gymnasiums zufällig im Müll entdeckt wurde. Der Inhalt der Tasche entpuppte sich als wahrer Schatz für den Geschichtsunterricht und gegen das Vergessen: Feldpostbriefe eines deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg, die von der verblendeten Begeisterung für den Nationalsozialismus bis hin zum Tod des Soldaten eindrücklich Zeugnis geben. Die Schülerinnen und Schüler zitierten aus den Briefen und führten so berührend vor Augen, wie sinnlos blinder Nationalismus und Gewalt zwischen den Völkern ist. Die Botschaft war klar: „Ich hoffe, dass es nie wieder zu einem Weltkrieg kommt. Wenn ich einmal Kinder habe, will ich, dass sie in Frieden aufwachsen.“
Dass dafür aktiver Einsatz gegen Krieg und Gewalt und für den Frieden notwendig ist, dafür steht auch die Jugendarbeit des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V.. Guido Wolf, Landesvorsitzender der Dt. Kriegsgräberfürsorge und Landesminister für Justiz und Europa, ließ es sich nicht nehmen, im Anschluss an die Veranstaltung mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen um ihnen persönlich für ihren Einsatz zu danken. Zuvor hatte der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt Ulm, Ivo Gönner, in seiner Festrede die anwesenden Gäste, insbesondere die Jugend, gemahnt, wachsam zu bleiben „wenn in unserem Land Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern angegriffen und beleidigt werden, wenn diese Menschen zum Teil gejagt und verfolgt oder gar getötet werden.“
Für die Jugendlichen des Gymnasiums war die Fahrt nach Stuttgart ein eindrückliches Erlebnis, über das abends auch in „SWR aktuell“ im Fernsehen berichtet wurde (Den Fernsehbericht finden Sie aktuell noch in der ARD Mediathek).
Bereits zum 9. Mal besuchten die Schülerinnen und
Schüler der Klassenstufe 10 am 09. Oktober 2019 das ehemalige
Konzentrationslager „Struthof“ in Natzweiler (Elsass) und die
Kriegsgräberstätte Bergheim.
Im Geschichtsunterricht der neunten Klassen waren
die grundlegenden Kenntnisse zum Nationalsozialismus vermittelt worden. Daran
anknüpfend steht in Klasse 10 die Auseinandersetzung mit den
nationalsozialistischen Gewaltverbrechen im Bildungsplan des Religions- und
Ethikunterrichts. Eine Woche vor Beginn der Fahrt erfolgte die konkrete
Vorarbeit in Kooperation mit dem „Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge
e.V.“, einem der Bildungspartner des Gymnasiums Engen. Mit seiner Jugendarbeit
verbindet der Volksbund das Ziel, junge Menschen an die Gräber der Opfer von
Krieg und Gewalt zu führen und sie für die Folgen von Krieg und Gewalt zu
sensibilisieren. Neben drei Lehrerinnen des Gymnasiums wurden die Engener
Schüler daher auch von dem Bildungsreferenten des Volksbundes, Sebastian
Steinebach, engagiert begleitet.
Nachdem am historischen Geschehensort in
Natzweiler/ Struthof die Schrecken der Zeit des Nationalsozialismus klar
geworden waren, recherchierten die Jugendlichen auf der Kriegsgräberstätte
Bergheim (5.309 Kriegstote liegen dort begraben) im
Namens- und Besucherbuch. Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion zur
Frage, ob und inwieweit heute noch eine Erinnerung an die Kriegszeiten
notwendig ist.
Einige der beteiligten Schülerinnen und Schüler
werden am Volkstrauertag die Eindrücke ihres Besuchs und ihrer Beschäftigung
mit Soldatenschicksalen des Ersten Weltkrieges auf der zentralen Gedenkfeier
des Landes Baden-Württemberg zum Volkstrauertag am 17.11. im Weißen Schloss in
Stuttgart präsentieren.
Durch Fahrten dieser Art wird nicht nur zum
Nachdenken angeregt, sondern auch das geschichtliche Interesse von
Teilnehmenden geweckt. Finanzielle Zuschüsse der „Stiftung Gedenken und
Frieden“ des Volksbundes und des Landesjugendplanes Baden-Württemberg
ermöglichten diese wichtige Exkursion.
Es war Geschichte zum Anfassen, die der 4stündige Geschichtskurs des
Gymnasiums am vergangenen Dienstag erlebte. Bei strahlendem
Sonnenschein gingen die Schülerinnen und Schüler unter der
fachkundigen Führung von Sebastian Steinebach, Bildungsreferent des
Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V., durch die
Schützengräben des Ersten Weltkrieges am Hartmannswillerkopf
(Elsass), in denen ca. 30.000 deutsche und französische Soldaten ihr
Leben ließen. Vier Jahre lang lagen deutsche und französische
Truppen in den Schützengräben auf dem Hartmannswillerkopf und
versuchten die Bergkuppe (957 m.ü.M.) zu erobern. Teilweise näherten
sich die Schützengräben der verfeindeten Armeen bis auf 15 Meter
an. Der Gegner bekam so ein Gesicht – und blieb dennoch ein
tödlicher Feind. Militärisch war der Berg eher von geringer
Bedeutung und wechselte in den Kriegsjahren vier Mal den Besitzer –
aber sein Gipfel bietet noch heute einen kolossalen Ausblick auf das
Rheinland.
Die
vier Kriegsjahre hinterließen bis heute noch sichtbare Spuren des
Krieges. Mannshohe Schützengräben, Versorgungstunnel,
Bunkeranlagen, Aussichtsposten, Stacheldrahtverhaue und
Granattrichter sind stumme Zeugen eines sinnlosen Krieges, welche die
Schülerinnen und Schüler sichtbar beeindruckten. Bereits am 3.
August 2014, dem 100. Jahrestag der Kriegserklärung Deutschlands an
Frankreich waren Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Engen
dabei, als die damaligen Präsidenten François Hollande (Frankreich)
und Joachim Gauck (Deutschland) den Grundstein für eine
deutsch-französische Gedenkstätte legten. Es war der Irrglaube an
die Überlegenheit der eigenen Nation über andere Nationen, der
damals die europäischen Großmächte gegeneinander aufbrachte. Dass
heute deutsche und französische Jugendliche gemeinsam der Schrecken
des Krieges gedenken, ist ein wichtiges Zeichen der Versöhnung.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist nicht nur einer der großen humanitären Verbände Deutschlands, sondern die einzige Kriegsgräberorganisation weltweit mit einer eigenen Jugend- und Schularbeit. Mit der Jugendarbeit verbindet der Volksbund das Ziel, junge Menschen an die Gräber der Opfer von Krieg und Gewalt zu führen und sie für die Folgen von Krieg und Gewalt zu sensibilisieren. Seit vielen Jahren ist der Volksbund ein enger Bildungspartner des Gymnasiums, begleitet und organisiert die jährliche Bildungsfahrt der 10. Klassen ins ehemalige KZ Struthof-Natzweiler und hat die Exkursion des Geschichtskurses an den Hartmannswillerkopf für den Geschichtskurs finanziert und fachkundig geleitet. Die wertvolle Arbeit für den Frieden wird durch Spenden finanziert, die unter anderem im Rahmen der Haus- und Straßensammlung zusammen getragen werden.
Am 15. Oktober besuchten die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse das ehemalige Konzentrationslager „Struthof“ in Natzweiler die Kriegsgräberstätte Bergheim.
Nachdenklich waren die Schülerinnen und Schüler bereits am nachgebauten Eingangstor des ehemaligen Arbeitslagers, das damals durch doppelten Draht und einen 2 Meter breiten „Todesstreifen“ gesichert war und noch heute so nachempfunden dasteht.
Nach der Führung durch die ehemaligen Gefangenenbaracke, in der heute Bilder, Karten, Erläuterungen zum Lagerleben und Originale zu finden sind, begaben sich die Gruppen zur Gefängnis- und Krematoriums-Baracke, wo die Authentizität dieses Ortes durch ausgestellte Schuhe von Gefangenen und den Krematoriums-Ofen noch sehr stark zu spüren ist. Nach der Führung konnten die Jugendlichen das zuvor Gehörte beim Rundgang durch den „Kartoffelkeller“ noch einmal nachlesen. Dieser Keller musste zwischen 1941 und 1944 von Gefangenen gebaut werden, um durch viel zu harte Arbeit und schlechtes, weniges Essen ihren Willen zu brechen. Wer zu langsam arbeitete, wurde von bissigen Schäferhunden angetrieben.
Mit diesen Eindrücken ging es weiter auf die deutsche Kriegsgräberstätte nach Bergheim, wo Bildungsreferent Sebastian Steinebach vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Erläuterungen zu diesem ebenfalls beeindruckenden Ort machte und Fragen der Schülerinnen und Schüler beantwortete. Besonders interessierte die Jugendlichen das Namensbuch, in dem sie nach ihren Familiennamen und den Namen von Freunden und Nachbarn suchen konnten.
Einige der beteiligten Schülerinnen und Schüler werden am Volkstrauertag die Eindrücke ihres Besuchs und ihrer Beschäftigung mit Soldatenschicksalen des Ersten Weltkrieges auf einer Gedenkfeier in Bergheim (Frankreich) vortragen.
Durch Fahrten dieser Art wird nicht nur zum Nachdenken angeregt, sondern auch das geschichtliche Interesse von Teilnehmenden geweckt. Finanzielle Zuschüsse der „Stiftung Gedenken und Frieden“ des Volksbundes und des Landesjugendplanes Baden-Württemberg ermöglichten diese wichtige Exkursion.