Studienfahrt ins ehemalige KZ Natzweiler-Struthof und nach Niederbronn-les-Bains
Am Morgen des 20.11.2023 machten sich die drei 10. Klassen des Gymnasiums Engen auf den Weg ins Elsass. Nach der dreistündigen Fahrt kamen sie schließlich an der Jugendbegegnungsstätte Albert Schweitzer in Niederbronn-les-Bains an, welche direkt an die Kriegsgräberstätte anschließt.
Nach der Ankunft wurden sie von den Leitern willkommen geheißen, bevor sie die Zimmer beziehen durften. Der Nachmittag war mit einem strengen Programm gefüllt: Es enthielt eine Führung über den Soldatenfriedhof, bei dem die Schüler zunächst eine Auffrischung über den Zweiten Weltkrieg in dieser Region aus der Sicht der Soldaten bekamen. Daraufhin wurde ein Workshop angeboten, bei dem sich alle entweder mit Abschiedsbriefen von Soldaten an ihre Angehörigen oder mit konkreten Akten zu Einzelschicksalen beschäftigten. Anschließend konnten sie durch die Besucherbücher internationaler Gedenkstätten blättern. In Erinnerung geblieben ist hier vor allem der Kontrast zwischen kontroversen Einträgen und Anteilnahmen. Die Schüler haben, trotz des strengen Zeitplans, gut mitgezogen und blieben konzentriert und respektvoll. Nichtsdestotrotz waren alle sehr glücklich über das Abendessen. Die Schüler ließen den Abend mit Tischtennis, Tischkicker, Kartenspielen und netten Gesprächen ausklingen, wobei die Stufengemeinschaft und das gesamte Miteinander gestärkt wurde.
Der nächste Morgen begann mit einem stärkenden Frühstück. Alle waren rechtzeitig fertig und saßen pünktlich im Bus, um die Reise nach Natzweiler-Struthof anzutreten, wo sie nach einer Stunde ankamen. Hier wurde die Stufe in die zwei Geschichtskurse aufgeteilt. Die erste Gruppe begann mit einer Führung durch das gesamte Konzentrationslager, während die zweite Gruppe sich im Besucherzentrum umsehen durfte. Die Führung beinhaltete einen Einblick in die noch sehr gut erhaltenen Baracken, in denen die Kriegsgefangenen untergebracht waren. Es waren die Betten, die Waschbecken und Überreste der Toiletten erhalten. Durch die gute Darstellung der Umstände konnten sie sich gut in das tragische Leben der Häftlinge hineinversetzen. Auch wenn das Arbeitslager Natzweiler-Struthof nicht zu den größten Konzentrationslagern gehörte, war es erschreckend, wie viele Häftlinge dort ihr Leben lassen mussten. Die Gruppe, die sich im Besucherzentrum umsehen durfte, konnte sowohl etwas über das Leben einiger Häftlinge des Lagers erfahren als auch mit interaktiven Karten über das Konzentrationslager arbeiten. In einem separaten Raum lief ein Film, der die Besucher über den Aufbau, die Lebensbedingungen der Inhaftierten und das Ende des Lagers informierte. Im Untergeschoss des Zentrums befand sich ein Rundgang, der den gesamten Ablauf des Krieges kurz schilderte und die wesentlichen Punkte zusammenfasste.
Nach einiger Zeit auf dem Gelände des Arbeitslagers machte sich die gesamte Gruppe wieder auf den Weg nach Engen. Abschließend lässt sich sagen, dass der Ausflug ein voller Erfolg war, da er den Schülern nicht nur einen sehr realitätsnahen Einblick in das Leben während dem Krieg geboten, sondern auch das gesamte Miteinander der Klassen gestärkt hat, was vor allem im Blick auf die Kursstufe sehr wertvoll ist.
Die Fahrt wurde finanziell unterstützt von unserem Bildungspartner, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
Luisa Grundmüller, Susanna Meiers