Seit mehr als 25 Jahren bietet die JUNIOR gGmbH (Institut der deutschen Wirtschaft Köln) Schülerfirmenprogramme an. Die bundesweiten JUNIOR Programme bieten Schülern die Möglichkeit, ihr eigenes Startup in der Schule zu gründen. Ziele der Programme sind Berufsorientierung, Förderung der Ausbildungsfähigkeit und Berufschancen von Jugendlichen sowie die Vermittlung von Wirtschaftswissen und Schlüsselqualifikationen. Die SchülerInnen erlernen und erproben gemeinsam die Grundprinzipien unternehmerischen Handelns und eignen sich dadurch soziale sowie fachliche Kernkompetenzen an, die sie für ihr weiteres Berufsleben benötigen. (Quelle: Homepage der JUNIOR gGmbH, Leitbild).
„Wir sind stolz auf so viele engagierte Jungunternehmer und Lehrkräfte. Die Nummer 10.000 „Culight“ begleitet eine Lehrerin, die damit schon ihr 15. Schüler-Start-up unterstützt. Anlass für uns, genauer nachzufragen!“
Bettina Baumgärtner ist Lehrerin am Gymnasium Engen in Baden-Württemberg. Ihre zwei ersten JUNIOR Unternehmen gründete sie mit ihren Schülern bereits 2011. Im aktuellen Schuljahr arbeitet sie mit „Culight“, das Holzlampen und Kupferleuchten herstellt und damit Wohnräume erleuchtet.
JUNIOR: Was macht Ihnen am meisten Spaß mit den Schülerfirmen? Seit vielen Jahren begleite ich nun schon mit Begeisterung SchülerInnen bei der Gründung eines Startups und während ihres Geschäftsjahres. Bemerkenswert ist hierbei stets die hohe Motivation der SchülerInnen, wenn es um ihre Geschäftsideen und deren Umsetzung geht. Besonders beeindruckend ist dabei für mich immer wieder, wenn SchülerInnen innerhalb dieses Projekts regelrecht aufblühen: Ich erlebe SchülerInnen, die bisher verborgen gebliebene Stärken zeigen. Ich erlebe ruhige und zurückhaltende SchülerInnen, denen es gelingt, aus einer Gruppe ein Team zu machen; SchülerInnen, die professionell präsentieren und Kunden überzeugen und SchülerInnen, die in der Buchhaltung aufgehen. Ich lerne jedes Jahr neue KünstlerInnen, HandwerkerInnen, IT-ExpertInnen, Marketing- und VerwaltungsexpertInnen sowie Führungspersönlichkeiten kennen.
Es ist schön, die SchülerInnen über ein Schuljahr hinweg intensiv in der Praxis zu begleiten, zu coachen und ihre Entwicklung miterleben zu dürfen – eine Chance, die der normale Schulalltag kaum ermöglicht.
JUNIOR: Was ist aus Ihrer Sicht der größte Mehrwert für die Jugendlichen?
Das Besondere an JUNIOR ist für mich die Chance, den SchülerInnen im eher theoretisch orientierten Schulalltag des allgemein bildenden Gymnasiums die Möglichkeit zu bieten, Wirtschaft und insbesondere unternehmerisches Handeln real zu erleben. Die SchülerInnen erkennen durch ihr aktives Handeln, was es bedeutet, UnternehmerIn bzw. ArbeitnehmerIn zu sein. Sie vollziehen schwierige Entscheidungsprozesse persönlich nach, erkennen die Bedeutung betriebswirtschaftlicher Abläufe oder Herausforderungen in der Kommunikation mit den Kunden, erleben Interessens- und Zielkonflikte in der Zusammenarbeit innerhalb ihrer Schülerfirma bzw. in der Zusammenarbeit mit Zulieferern und Kunden und verdienen (verlieren) echtes Geld. JUNIOR ermöglicht meinen SchülerInnen ein lebendiges Lernen für die Zukunft. Im Schülerfirmenjahr erwerben sie nicht nur „spielerisch“ ökonomische Kompetenzen, sondern auch zentrale Schlüsselqualifikationen.
JUNIOR: Gab es ein Highlight in Ihrer JUNIOR Zeit?
Ein Highlight war und ist es immer, wenn es eine Schülerfirma unter die zehn besten Schülerfirmen in Baden-Württemberg schafft und für den Landeswettbewerb zugelassen wird.
JUNIOR: Vielen Dank für Ihr Vertrauen und weiterhin ganz viel Freude mit Ihren Schülerfirmen!
Mehr zu „Culight“ finden Sie hier: https://culight.jimdosite.com/
Quelle des Interviews: JUNIOR News vom 31.01.2020