Eine schöne Reise mit den Spanischkursen der K1 und K2 (inklusive drei weiteren Schülern; die plötzlich dabei waren) ins sonnige Spanien, was kann da schon schiefgehen? Das dachten sich wahrscheinlich auch Frau Güntner und Frau Schlossmann; als sich unsere kleine Gruppe Montagmorgen um 3 Uhr an der Schule getroffen hat. Mit der Ausrede „Die Schüler können ja im Flugzeug schlafen“ fuhren wir also zu dieser unmenschlichen Zeit zum Stuttgarter Flughafen. Aber was wäre ein Ausflug ohne Komplikationen? Nachdem ausführlich erforscht wurde, ob man auch ohne Ausweis ausreisen darf und mit Taschenmesser in der Tasche durch die Sicherheitskontrolle kommt, konnten wir endlich in unser Flugzeug steigen.
Angekommen im Land der Stierkämpfe und Tapas mussten wir feststellen, dass unsere Erwartungen an 30 °C und Strandurlaub wohl etwas zu hoch waren. Aber keine Sorge, nass bis auf die Knochen wurden wir in dieser Woche auch oft genug ohne Strand. Auch wenn unser erster Kontakt zu richtigen echten Spaniern etwas zaghaft ausfiel, und einige von uns erstmal panisch googeln mussten, was es denn zu essen geben wird, trafen wir uns Montagnachmittag mit spannenden Geschichten aus unserer Gastfamilie vor der Sprachschule. Bei einer Tour durch die Bilbao‘sche Altstadt mit unseren motivierten Reiseführern konnten wir die eindrucksvolle Stadt, in der wir die nächsten vier Tage bleiben würden, einmal genauestens betrachten. Jeden Morgen hieß es vier Stunden Sprachschule für jeden – ja, auch für unsere drei Schüler, die noch kein einziges Wort Spanisch in ihrem Leben gesprochen haben (Trinksprüche ausgenommen). Dort musste erstmal dafür gesorgt werden, dass unser Sprachlehrer auch „El Perro está el horno“ kennt, und Zeuge dessen wird, wie eine „ganze halbe Ananas“ im Unterricht aufgeschnitten wird. Nach unserer Mittagspause, die wir in – unter anderem – total spanischen Restaurants verbrachten (El Búrger Kíng), startete dann das Nachmittagsprogramm. Die historisch bekannte Stadt Guernica bot – neben spannenden Geschichten aus dem Leben unserer Lehrer – viele interessante Schauplätze aus der Zeit der Diktatur Francos, sowie das Friedensmuseum mit eindrucksvollen Filmen und musikalisch-visuellen Aufführungen. Unseren Besuch an den berühmten Strand in Bilbao, über den wir im Unterricht schon so viel hören duften, kann man auf jeden Fall als Erlebnis bezeichnen. Bei Windstärke 8 am Rand der Klippen zu stehen lässt einen durchaus wie den König der Welt fühlen. Außerdem hatten wir doch eh vor, baden zu gehen, da war der Regen ja eine ideale Hilfe. Allerdings konnte uns kein schlechtes Wetter davon abhalten, Gruppenfotos zu machen, Selfies zu schießen (um festzuhalten, dass es in Spanien ebenfalls Wetter wie in Island gibt) und ein gemeinsames Kekseessen im Regen zu veranstalten. Mit den richtigen Regenschirmen und Regenponchos aus dem Europapark ist schließlich alles möglich!
Nach einem entspannten Besuch im Guggenheimmuseum fielen wir allerdings doch alle erschöpft aber glücklich ins Bett. Den letzten Abend in Bilbao verbrachten wir in einem Restaurant und aßen Paella. Dort tauschten wir uns über am Nachmittag entdeckte Orte aus: Das Schwärmen vom „El Tilo“ (die beste heiße Schokolade der Welt) und das stolze Zeigen unserer Einkäufe des Tages durften natürlich nicht fehlen. So schnell wie die Reise angefangen hat, endete sie Freitagabend allerdings auch schon. Nachdem wir unsere Koffer durch die Stadt gezogen hatten (meiner trocknet immer noch) und unseren letzten Unterricht hatten – ich persönlich hätte ruhig noch eine weitere Woche Sprachunterricht nehmen können (props gehen raus an das Instituto) – machten wir uns auf den Weg zurück zum Flughafen und zurück nach Deutschland. Eine Sache, die wir aber auf jeden Fall gelernt hatten, war, dass man niemals, unter keinen Umständen, das Messer seiner Gastmutter (aus Versehen) wegwerfen darf. Erst recht nicht, wenn es eine alte temperamentvolle Spanierin ist, die mit Leib und Seele Jägerin ist. An dieser Stelle ein großes Dankeschön, dass wir diese Sprachreise, die bedingt durch Corona in der 10. Klasse ausgefallen war, nachholen durften.
Laura Oppermann, Kursstufe 2